Mittwoch, 23. September 2015

Großes Wasser mit Schwerkraft

Montag, 21. September

Daheim habe ich noch geplant/geglaubt,zu diesem Termin werden wir schon in Bolivien sein. Heute weiß ich, dass wir es noch nicht einmal richtig bis Brasilien geschafft haben. Und dass ein paar neue Ideen im Entstehen sind. Aber der Reihe nach...

Die einheimischen Kololo nennen den Wasserfall Mosi-oa-Tunya, zu deutsch etwa „Donnernder Rauch“. Berühmter ist er unter dem Namen Victoria Falls. Wir waren sehr beeindruckt.

Wie viele Orte in Kanada und den USA stammt der Name Niagara auch aus der lokalen indianischen Sprache. Übersetzt bedeutet Niagara soviel wie „donnerndes Wasser“ - ich war weniger des Wasserfalls, mehr aufgrund des umgebenden Kitsches beeindruckt (Gaby kennt diesen Fall noch nicht)

Der Name Iguazú hat seinen Ursprung aus den guaranischen Wörtern y für Wasser und guasu für groß.

Ab heute steht bei uns dieser, der dritte der ganz großen Wasserfälle dieser Welt im Mittelpunkt.
 In der aktuellen Rangliste der „Top-Sehenswürdigkeiten dieser Welt, erstellt von Lonely Planet im August 2015, rangieren die größten Wasserfälle der Welt auf Platz 8. (die Top-Ten gibt es hier: http://www.welt.de/reise/article145466417/Das-sind-die-Top-Ten-Sehenswuerdigkeiten-der-Welt.html)


 Heute also ist es soweit. Wecker stellen, rasch frühstücken, rechtzeitig um 8 Uhr am Eingang sein. Zu Fuß durch den Wald zur zweiten Station des Bummelzuges warmlaufen – wunderbaren Tukan mit Riesenschnabel beobachten. Mit den anderen Frühtouristen, in überschaubarer Menge, zur Endstation tummeln. Eineinhalb Stegkilometer hinaus auf den Iguassu-Fluß traben. Unter den ersten zehn am Ziel, beim Teufelsschlund. Auf 150 Meter Breite folgen hier Wassermassen 80m tief der Schwerkraft.
Schon beeindruckend, aber Vic Falls kann mehr“, sage ich zu Gaby. „Mir gefällt´s und außerdem: rundherum noch dutzende weitere Wasserfälle. Ich glaube, wir haben hier noch einiges zu entdecken!“
 Und so kam es auch. Je länger der Erkundungstag wurde, umso imposanter wurde der Kampf des Flusses mit der Angst vor der Tiefe... An über 200 Stellen spielt die Physik mit ihren Muskeln, das Wasser ist zum Stürzen verdammt.

Auf argentinischer Seite gibt es mehrere nette Wanderwege, alles schlapfentouristengerecht aufbereitet. Die größte Gefahr sind die eigentlich putzigen Nasenbären, die als Kulturschmarotzer auch Gabys Rucksack (mit unseren Mittagssemmeln!) plündern möchten. Die Hitze baut sich wieder anständig auf, zur Mittagszeit erreichen wir die 40-Grad-Grenze. Da es heute erstaunlich wenig Luftfeuchtigkeit hat, bleibt es erträglich. Trotzdem tut Abkühlung Not, und ein wenig Dummheit muss sein: Wir buchen uns in ein hochmotorisiertes Schlauchboot und fahren unter ein paar Wasserfälle zur Dusche. Das Unterwassergehäuse der Kamera findet die erste praktische Anwendung. Danke Christian!


 Der Tag verrinnt, wir werden des Schauens, Staunens, Fotografierens nicht satt. Zum Abschluss verfügen wir uns nochmals zum Teufelsschlund. Meine Einstellung hat sich geändert. Diese Wasserfälle sind mehr ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen