Freitag, 1. Januar 2016

Carretera Austral – wir suchen ein Huemul

  
Die Saison beginnt erst zu Weihnachten. Wir lesen, dass der Rio Baker zu den weltweit besten Revieren zum Fliegenfischen gehört. Gott helfe den Forellen, wenn Ende des Monats die Sommerferien beginnen...
Dieser Fluß, an dem die Carretera Austral entlangrumpelt, bietet nicht nur große Fische: seine türkise Färbung ist ein Augenschmaus! Die schneebedeckten Berge und der tiefblaue Himmel bieten den adäquaten Kontrast. So gelangen wir mit Eindrücken gesättigt in das freundliche Städtchen Cochrane, benannt nach einem englischen Lord.

Ein feiner Ort: Im Supermarkt gibt es Nutella und ein Mechaniker erklärt sich bereit, des Schlafwagens Antriebsstrang abzuschmieren. Mit diesem Ansinnen bin ich in letzter Zeit in einem halbes Dutzend Orte gescheitert!

 
Die Anzahl der Touristen hat sich südwärts rasch verringert. Im versteckten  Campingplatz des Schutzgebiets der Huemul – einer sehr seltenen Hirschart – datiert der letzte Eintrag vom 25. 11. Inzwischen ist der 12. Dezember... 


Frisch geduscht starten wir vom Campingplatz. Entlang eines kleinen azurblauen Sees klettern wir über Felsen, schlupfen durch niedrige Waldabschnitte und stapfen über Pampagras. Hoffnung haben wir wenig, wilde Tiere zu sehen. Es gäbe ja nicht nur die Huemuls, sondern sogar Pumas hier...
Nach eineinhalb Stunden einigen wir uns auf den geordneten Rückzug, um noch ein wenig weiter zu fahren. Und wie es so ist: keine zehn Minuten vom Campingplatz entfernt grast ein gar nicht scheues Huemul auf einer kleinen saftigen Wiese. Langsam trottet er (erkennbar am Geweih...) über die Felsen dem See entlang, mustert uns und grast wieder. Da haben wir ein Riesenglück, den Kerl so schön beobachten zu können!
   

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